5 HR-Trends, die Ihr Unternehmen jetzt beachten sollte

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Effektives Personalmanagement bedeutet für Organisationen aufgrund des Wandels der Arbeitswelt und der volatilen Wirtschaft sowohl eine enorme Chance als auch eine große Herausforderung. In 2024 wird die Rolle von Personalentscheider:innen somit noch wichtiger für die erfolgreiche Umsetzung von Unternehmensstrategien. In Zusammenarbeit mit unseren Expert:innen aus dem Bereich Human Capital haben wir die fünf wichtigsten Trends identifiziert, die es dieses Jahr zu beachten gilt:

  1. Neue Lösungsansätze zur Finanzierbarkeit der Benefits sowie Optimierung der Wirkung
  2. Unterstützung der Personalentscheidungen durch die Nutzung von Daten und Analysen
  3. Berücksichtigung von fairer und transparenter Entlohnung
  4. Steigerung des Wohlbefindens für eine resilientere Belegschaft
  5. Proaktive Prüfung der Nutzungsmöglichkeiten von Künstlicher Intelligenz

Trend #1 – Neue Lösungsansätze zur Finanzierbarkeit der Benefits sowie Optimierung der Wirkung

Die Inflation mag sich aktuell verlangsamen, aber sie wird das wirtschaftliche Handeln weiterhin mitbestimmen. Das Gleiche gilt für die ökonomische Unsicherheit. Da die Kosten insbesondere für Vorsorge und Benefits weiter steigen, wird der Zugang zu Gesundheitsleistungen der Mitarbeiter:innen ein zentrales Thema für HR-Entscheider:innen sein.

So wird beispielsweise erwartet, dass die durchschnittliche Trendrate für arbeitgeberfinanzierte Gesundheitsleistungen 2024 weltweit auf 10,1 Prozent ansteigt. Das ist eine Erhöhung um 9,2 Prozent im Vergleich zum Vorjahr und der höchste Stand seit 2015. Dieser Wert repräsentiert auch die erwarteten Kostenveränderungen für private und gesetzliche Krankenversicherungen, welche durch Preissteigerungen, ein verändertes Verhalten der Versicherten und technologische Fortschritte im medizinischen Bereich getrieben werden.

Unternehmen haben dabei verschiedene Möglichkeiten, diesem Trend entgegenzuwirken. So zum Beispiel durch ein breiteres Angebot flexibler oder freiwilliger Zusatzleistungen, gezielte Maßnahmen zur Förderung des Wellbeings oder einer Bereitstellung hochwertiger Optionen im Bereich Vorsorge für die Belegschaft.

Trend #2 – Unterstützung der Personalentscheidungen durch die Nutzung von Daten und Analysen

Studien bieten einen optimalen Startpunkt zur Bewertung von Maßnahmen anhand messbarer Ergebnisse, beispielsweise zu Themen wie Mitarbeiterengagement, Produktivität, Mitarbeiterbindung und Wellbeing. Diese Art von Analysen kann Arbeitgebern helfen, geeignete Prozesse zu identifizieren, Benchmarks zu nutzen sowie neue Strategien und Ideen zu entwickeln.

So unterstütze Aon beispielsweise ein international führendes Pharmaunternehmen, dessen Unternehmensleitung über die steigenden Gesundheitskosten besorgt war, dabei, den Nutzen seines Wellbeing-Programms zu messen. Mithilfe von gezielten Daten und Analysen zeigte sich, dass eine moderate Steigerung des individuellen Wohlbefindens zu einer durchschnittlichen Produktivitätssteigerung von fünf Prozent führt. Dies entspricht einer Einsparung von ca. 3.250 EUR pro Person – was die durchschnittlichen Kosten von ca. 465 EUR pro Person für Wellbeing-Initiativen deutlich ausgleicht.

Durch die Nutzung von Predictive Analytics können Unternehmen personalisierte Angebote und Maßnahmen ausarbeiten. Dabei sollten sie sich auf die Mitarbeiter:innen konzentrieren, die die Leistungen voraussichtlich in Anspruch nehmen werden. Mit einer gezielten Anpassung der Arbeitsbedingungen an verschiedene Faktoren wie Standort, Lebensphase, Gesundheitsrisiken, persönliche Vorlieben und Verhaltensweisen lassen sich so erhebliche Kosteneinsparungen erzielen und die Mitarbeitergesundheit signifikant verbessern.

Trend #3 – Berücksichtigung von fairer und transparenter Entlohnung

Durch neue gesetzliche Regelungen ist eine gerechte und transparente Bezahlung obligatorisch geworden. Dazu gehört u. a. die EU-Lohntransparenzrichtlinie. Um den Anforderungen an Lohngerechtigkeit und Lohntransparenz auf nachhaltigere Weise zu begegnen, müssen Unternehmen stabile Rahmenbedingungen für die Jobarchitektur entwickeln und ihre Vergütungsstrategien überdenken.

Unternehmen können damit ihre weiteren Ziele in Bezug auf Diversität, Gleichberechtigung, Integration und Zugehörigkeit erreichen und sich gleichzeitig langfristig finanzielle Vorteile sichern.

Trend #4 – Steigerung des Wohlbefindens für eine resilientere Belegschaft

Unternehmen sind mehr denn je am Wellbeing ihrer Mitarbeiter:innen interessiert. Damit diese engagiert, produktiv und erfolgreich sein können, müssen sie gesund sein.

Die Aon-Studie Global Wellbeing Survey 2022 – 2023 belegt, dass eine Verbesserung des Wohlbefindens der Mitarbeiter:innen die Unternehmensleistung um 11 bis 55 Prozent steigert, jedoch bleibt der Weg zur Erreichung dieses Potenzials für viele unklar.

Aon hat einen datenbasierten Ansatz für das Wellbeing entwickelt, der Kompetenzen in den Bereichen Health, Wealth und Talent auf einfache Weise integriert und in nachhaltige Strategien überführt werden kann. Dazu gehört ein Spektrum von Lösungen, die die Kunden dort abholen, wo sie stehen.

Trend #5 – Proaktive Prüfung der Nutzungsmöglichkeiten von Künstlicher Intelligenz

Unabhängig davon, ob Unternehmen darauf vorbereitet sind oder nicht: Künstliche Intelligenz hält Einzug in viele Bereiche unseres Arbeitsalltags, wir befinden uns mitten in der Transformation der Arbeitswelt. KI-Technologien versprechen auf der einen Seite spannende Vorteile für Unternehmen, wie z. B. eine höhere Effizienz, geringere Kosten, optimierte Arbeitsprozesse und eine schnellere Bereitstellung von datengestützten Insights. Auf der anderen Seite birgt der Einsatz von KI jedoch auch erhebliche Risiken. Dazu gehören etwa die ethischen, rechtlichen und sozialen Auswirkungen des Einsatzes von KI. Ebenso ist es wichtig, KI-bezogene Fertigkeiten aufzubauen. Daher müssen HR-Fachleute einen proaktiven und strategischen Ansatz für die Implementierung und Nutzung dieser Technologien in ihren Unternehmen verfolgen.

Personalleiter:innen sollten sicherstellen, dass der Einsatz von KI-Anwendungen immer mit der allgemeinen Vision, der Strategie und den Werten des Unternehmens in Einklang steht. Wenn sich ein Unternehmen beispielsweise auf die Förderung von Inklusion und Diversität fokussiert, sollten KI-basierte Recruiting-Tools in Betracht gezogen werden, die sicherstellen, dass ein faire und unvoreingenommene Einstellungsprozess stattfindet.

Fazit

Wurde ein konkretes Ziel definiert, besteht die Möglichkeit, die zuvor dargestellten Herausforderungen und Chancen auf ganzheitliche Weise anzugehen. Die HR-Teams müssen für transformative Projekte zusammengebracht werden. Die Neuerfindung des Wertversprechens an die Mitarbeiter:innen, die Modernisierung der Gesamtvergütungsprogramme und die Entwicklung einer nachhaltigen Personalstrategie sind allesamt wichtige Maßnahmen. Dadurch wird den Personalverantwortlichen die Möglichkeit gegeben, Herausforderungen zu meistern und bessere Entscheidungen zu treffen.

Sie wünschen Sich mehr Tipps und Insights zu aktuellen HR Trends? Dann sehen Sie sich unsere Webinar-Aufzeichnung zu diesem Thema an! Den ausführlichen englischen Artikel zu den Top 5 HR Trends („Five Big Human Resources Trends to Watch in 2024“) finden Sie hier.

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Tanja Löhrke
Head of Health Solutions & Global Benefits DACH
+49 (0) 69 29727-6042

Stefan Häussermann
Head of Talent Solutions DACH

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