Herausforderung Wellbeing? – Wie mit WellOne datengestütztes Employee Wellbeing für Unternehmen erfolgreich gelingen kann

Lesezeit: 9 Minuten

Die Frage „Was ist die größte Datenplattform der Welt?“ würden sicherlich viele von uns mit dem Naheliegendsten beantworten. „Na, Google! Oder Amazon! Vielleicht auch Facebook…oder?“ Doch wir müssen all jene enttäuschen, die das Wort Datenplattform automatisch mit den weltweiten Giga-Unternehmen verbinden und dabei die eigentliche Wundermaschine verkennen, über die wir heute sprechen wollen: Unseren Körper.

Eine riesige Datenplattform, die jede Sekunde Milliarden an Daten liefert. Und hierbei sprechen wir nicht nur über Blutdruck, Herzfrequenz oder Anzahl der roten Blutkörperchen. Vielmehr geht es zusätzlich um die Daten, die wir selbst jeden Tag – vielleicht über die ein oder andere App, über die Smart Watch oder andere Tracking-Devices – festhalten. Das Problem dabei ist nur: Zwar können viele dieser Daten erfasst werden, doch häufig ist nicht ersichtlich, welchen Wert diese Informationen für unsere Gesundheit auf Dauer wirklich haben.

Diese Problematik spiegelt sich auch in unserem Gesundheitswesen wider, welches heute ein großes Datenproblem hat – und auch hier ist der ausschlaggebende Grund ein Nicht-adäquates-Umgehen-können mit den verfügbaren Daten. Auf Zahleneben zeigt die direkte Gegenüberstellung das ganze Ausmaß: 2013 wurden weltweit ca. 153 Exabytes an Gesundheitsdaten produziert[1]. Nur sieben Jahre später – im Jahr 2020 – sind 2.314 Exabytes prognostiziert worden[2]. Das entspricht 2,3 Milliarden Terabytes – und somit einer Verfünfzehnfachung innerhalb von nur sieben Jahren.

Herausforderung: Datenflut

Die eben genannten „Smart Devices“ sind mitunter Auslöser eines seit einigen Jahren andauernden Datenflut-Trends, welcher sich durch fast die gesamte Gesellschaft zieht: Stand Mai 2020 haben fast 20 Millionen Menschen diverse Gesundheits-Apps genutzt – das sind fast 3 Millionen mehr als im Vorjahr[3]. Und insbesondere Corona hat dazu geführt, dass seit März des vergangenen Jahres die Zahlen noch einmal um 16%[4] gestiegen sind. Der Grund für diese Entwicklung liegt auf der Hand: Viele Menschen hatten und haben plötzlich wieder mehr Zeit, sich mit sich selbst auseinander zu setzen. Damit ist auch das Bewusstsein für die eigene Gesundheit, die Ernährungsgewohnheiten und sportlichen Aktivitäten gestiegen.

Aber: Zwar geben all diese Geräte einen Überblick darüber, wie viele Schritte man gegangen ist, wie viele Kalorien verbrannt worden sind, wie lange und wie man geschlafen hat, wie viel man wiegt etc. – aber wie sich schlussendlich diese Kombination aus Daten auf die eigene Gesundheit auswirkt ist nicht nur schwer einzusehen, sondern meist noch schwerer zu verstehen. Wertvolle Erkenntnisse gehen auf diese Weise verloren, obwohl sie einen großen und wichtigen Einfluss auf den übergreifenden Risikofaktor Resilienz haben bzw. hätten. Und dies sowohl mit Blick auf die Einzelperson als auch auf die Unternehmen, in denen diese Personen arbeiten.

Aon hat es sich daher zum Ziel gemacht, dieses Problem an der Wurzel zu packen und zusammen mit dem Technologieanbieter Dacadoo die Plattform Well One geschaffen. Eine App, die nicht nur Daten sammelt, sondern die Nutzer im zweiten (bisher fehlenden) Schritt dabei unterstützt, ihre Gesundheit besser zu verstehen – heißt: Auf Daten und die daraus resultierenden Erkenntnisse aktiv reagieren zu können. Für Unternehmen, die ihren Mitarbeitern diese App zur Verfügung stellen, bedeutet dies wiederum, die eigene Belegschaft basierend auf einer validen, verlässlichen Gesundheits-Datenbasis besser begleiten zu können und eine nachhaltige Strategie zu entwickeln, welche insbesondere im präventiven Sinne auf den Erfolg des Unternehmens einzahlt.

Gesundheitsdaten für ein besseres Wellbeing

Bei Aon wissen wir sehr gut, dass es für Unternehmen schwierig sein kann, genau zu analysieren, ob eine Wellbeing-Strategie funktioniert oder nicht. Wie erwartet sind auch hier Daten Dreh- und Angelpunkt. Nachträglich nur Schadenfälle zu analysieren ist meist zu spät; Wellbeing fängt vielmehr mit Vorsorge an, d.h. z.B. mit Lösungen, die Mitarbeiter dabei unterstützen, erst gar nicht krank zu werden.

Well One setzt genau an diesem Punkt an: Es werden nicht nur Daten gesammelt und anschließend in aggregierter Form bereitgestellt, sondern die App bietet dem jeweiligen Unternehmen darauf aufbauend auch Interpretationshilfe hinsichtlich der Aussage der Daten über den Wellbeing-Stand der eigenen Belegschaft. Inhaltlich basiert die Anwendung auf insgesamt vier der fünf Blöcke des Konzepts Wellbeing: dem körperlichen, psychischen, sozialen und finanziellen Bereich. Diese finden sich in Form von unterschiedlichen Themenblöcken in der App wieder – so können beispielsweise unterschiedliche körperliche Aktivitäten aufgezeichnet (u.a. auch in direkter Verbindung anderer Tracking-Devices oder Apps), spezielle Meditations-Übungen verfolgt oder auch Wettbewerbe untereinander aufgestellt werden. Das Thema Finanzen wird anhand von Vorsorge- und Planungsinformationen, individuellen Sparplänen und damit verbundenen Sparzielen verfolgt. Über die Coaching-Funktion – welche KI[5]-gesteuert funktioniert – erhält der Nutzer nützliche Tipps und Tricks, erfährt mehr über konkrete Übungen und kann über die Beantwortung spezieller, auf die jeweiligen Bereiche abgestimmter Fragen sein eigenes Verhalten über alle Wellbeing-Ebenen verfolgen, überprüfen und entsprechend verbessern.

Alle auf diese Weise gesammelten Daten und Informationen bilden zusammengefasst das Kernstück der Well One App: Den individuellen Gesundheits-Score, welcher nicht nur einen persönlichen „Kontrollpunkt“ bietet (Score steigt oder fällt), sondern auch in Relation zum Durchschnittswert aller Nutzer gesetzt wird, was wiederum die Einschätzung der eigenen Performance begünstigt.

Die App bildet somit die Plattform, auf der alle Informationen und Scores vereint werden. Wichtig herauszustellen ist jedoch: Jeder einzelne User kann selbst entscheiden, wieviel er von den Angeboten der App nutzt. Möchte er nur sein Training verfolgen, kann er das tun, genauso entscheidet er ob er sich vernetzt, die Coachingfunktion nutzt sowie ob und welche Daten er teilen möchte.

Wie Mitarbeiter und Arbeitgeber profitieren

Durch den Einsatz der Well One App können sowohl Arbeitnehmer als auch Arbeitgeber viele Dinge verbessern:

Auf Seite des Arbeitgebers ist allen voran der positive Wandel im Unternehmen selbst zu nennen, welchen die korrekte und umfassende Nutzung von Well One unterstützen kann. Damit verbunden ist nicht nur die Reduzierung des Personalrisikos, sondern auch „weiche“ Vorteile in der Handhabung, wie die Vergleichbarkeit der Daten, die einfache Bewertung der Ergebnisse und die Möglichkeit, sich Hilfe durch Experten zu holen. Das durch die Auswertungen der App gelieferte Wissen, kann Unternehmen dabei unterstützen, aktiv zu hinterfragen, warum die Mitarbeiter zum Beispiel in bestimmten Business Units stark gestresst sind oder zu wenig schlafen – und entsprechend durch Änderung der Schichtpläne, eine schnellere Stellennachbesetzung, Führungstrainings oder Lehrgänge zum Thema Schlafen dagegen steuern. Zu beobachten ist hierbei, dass in über 70% der Fälle die Verbesserung eines Scores auch zu einer Steigerung eines zweiten oder gar dritten Scores führt – Beweis dafür, dass einzelne Bereiche sich gegenseitig bedingen.

Für den Arbeitnehmer wiederum stehen die Vorteile im Vordergrund, die die unterschiedlichen Wellbeing-Komponenten mit sich bringen. Der Nutzen der App geht somit über die reine Gesundheitsbewertung hinaus; vielmehr ermöglicht sie auf Basis datengestützter Erkenntnisse die Generierung einer nachhaltigen und gesunden Verhaltensänderung. Ein Mehr an Wissensvermittlung unterstützt dabei ein Modell der Wertschätzung für den Einzelnen, die sozialen Komponenten fördern das gemeinsame Miteinander und das Wachsen an Herausforderungen in der Gemeinschaft – Wachsamkeit gegenüber dem eigenen Wohlbefinden – auf unterschiedlichen Ebenen – rückt damit mehr und mehr in den Mittelpunkt des Mitarbeiters als Teil seiner Verantwortung gegenüber sich selbst.

Wellbeing als zukunftsfähiges Mindset

Arbeitgeber haben es mit der Well One App buchstäblich selbst in der Hand: Durch Information und Aufklärung kann ein positives Gesundheitsverhalten unterstützt werden. Wenn Mitarbeiter die App nutzen, sich mit ihrer eigenen Gesundheit befassen, sich vernetzen, ihre Erfolge teilen und sich gegenseitig durch Herausforderungen motivieren, steigt zum einen das Wissen über die Themen selbst, zum anderen aber automatisch auch das Know-how über den eigenen Gesundheitsstatus – gepaart mit dem Stolz darüber, etwas geschafft zu haben.

Kern des Ganzen ist es zu erkennen, dass das Datenproblem unserer Gesundheitswesen nicht auch zum Problem der Arbeitgeber werden muss. Oberstes Ziel dabei ist es zu verstehen, wie Daten richtig und zum Nutzen der gesamten Belegschaft angewendet werden können. Gepaart mit dem Verständnis, dass nicht nur das unterschiedliche Alter, sondern auch Herkunft, Arbeitsbereich und viele Faktoren mehr dazu beitragen, dass Mitarbeiter unterschiedliche Bedürfnisse haben, lässt sich der Kreis des datengestützten Wellbeings schließen. Well One zeigt, dass wir nicht blind und untätig sein müssen, sondern vielmehr gezielt aktiv werden können, um erfolgreich gegenzusteuern, gesundes Verhalten zu unterstützen und die gesamte Unternehmenskultur positiv zu beeinflussen.


Im Überblick: Auswertungsmöglichkeiten für Unternehmen

Die Auswertung der Daten ist (fast) umfassend möglich –  sozusagen von Makro bis Mikro:

  • Alle Daten sind immer anonym und aggregiert, d.h. es gibt kein individuelles Mitarbeitertracking, keine Informationen zu Teams oder Gruppen < 10 Personen. Alle Anforderungen der DSGVO werden vollumfänglich berücksichtigt.
  • Die Plattform kann nach Regionen oder Ländern angepasst werden, d.h. z.B. von der übergreifenden globalen Ansicht (wenn ein Unternehmen in mehreren Ländern aktiv ist) bis hin zur Einsicht in einzelne Ländern, Standorte oder Business Units.
  • Die Daten können nach Demografie ausgewertet werden – welche Altersgruppe nimmt an welchen Challenges teil, wie viel % nehmen teil, wie viel % beenden die Challenge, wie haben sich die verschiedenen Scores während der Challenge verändert? Wie verhält sich eine Teilnahme nach Alter und Geschlecht?

Autoren-Info

Anja Schmidt

Anja Schmidt arbeitet als Manager Strategy & Communications Health Solutions bei Aon in Deutschland und verantwortet in ihrer Position vom Standort Mülheim an der Ruhr aus die strategischen Kommunikations- und Marketingtätigkeiten des Bereichs Health Solutions und unterstützt aktiv das Vertriebsteam in allen Fragen rund um Kundenansprache, Positionierung und beim Ausbau neuer Wachstumssegmente. Nach fünfjähriger Tätigkeit in internationalen PR-Agenturen mit Schwerpunkt Brand und Corporate Communications wechselte sie 2018 in die Versicherungsbranche, wo sie sich zuerst auf Versichererseite sowie seit 2019 auf Maklerseite bei Aon um die Themen Projektmanagement, Kommunikation und Marketing kümmert.


[1] Corbin K.: How CIOs Can Prepare for Healthcare „Data Tsunami“; CIO 2014

[2] Vgl. Fußnote 1

[3] Studie „Digital Healthcare“ von Strategy&, April 2020: https://www.strategyand.pwc.com/de/de/presse/2020/aufschwung-digitale-medizin.html

[4] Vgl. Fußnote 3

[5] KI = künstliche Intelligenz

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Ansprechpartner

Anja Schmidt
Growth Marketing Leader DACH | Aon

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