Hier schreiben regelmäßig Aon Expertinnen und Experten zu aktuellen Entwicklungen in den Themenfeldern Risiko, Kapital und Human Resources. Mit diesen Informationen und Erkenntnissen können Führungskräfte bessere Entscheidungen für ihr Unternehmen treffen.
Green Recruiting: Bei der Personalauswahl auf Nachhaltigkeit setzen
Unternehmen, die zukunftsfähig sein wollen, müssen sich heute nachhaltig ausrichten und traditionelle Prozesse neu denken. Dabei gewinnt das Thema Nachhaltigkeit auch bei der Personalauswahl an enormer Bedeutung. Doch hier besteht noch Verbesserungspotenzial: Denn nach wie vor müssen Bewerbende für Präsenzinterviews häufig längere Anreisen auf sich nehmen oder Bewerbungen werden noch ausgedruckt und mit der Post geschickt. Druckkosten, Energie- und Papierverbrauch sind die umweltbelastenden Folgen, die sich durch Online Assessments einfach vermeiden lassen. Denn das sogenannte Green Recruiting bietet zahlreiche nachhaltige Möglichkeiten, kompetente Mitarbeitende zu finden und sich so einen Wettbewerbsvorteil zu verschaffen.
Warum Green Recruiting?
Studien zeigen, dass vor allem Millenials und die Generation Z großen Wert auf Umwelt und Nachhaltigkeit legen; rund die Hälfte von ihnen wählt den Arbeitgeber danach aus, ob er diese Werte auch vertritt. Nachhaltiges Handeln sollte daher in der Unternehmenskultur verankert sein und sich auch im Employer Branding wiederfinden. Unternehmen können dann im „War for Talents“ punkten, sich als attraktiven Arbeitgeber positionieren und sich die besten Fachkräfte sichern. So zum Beispiel durch eine nachhaltige Personalauswahl. Unter Green Recruting fallen dabei sämtliche Aspekte, die das Ziel der ökologischen Nachhaltigkeit verfolgen. Dazu gehört auch, dass Bewerbende ebenfalls nachhaltige Wertevorstellungen haben, welche zum Unternehmen passen.
Wie funktioniert die nachhaltige Personalauswahl?
Heute gibt es unterschiedliche Online Assessments, die sich nach den individuellen Anforderungen des Unternehmens und den jeweiligen Zielgruppen richten und in mehreren Sprachen zur Verfügung stehen. Neben kognitiven Fähigkeitstests oder psychometrischen Persönlichkeitsfragebögen können auch Online Assessments im Stil eines Instant-Messengers eingesetzt werden. Diese erfassen das situationsbezogene Urteilsvermögen, Persönlichkeitsmerkmale oder spezielle Fähigkeiten und bieten gleichzeitig eine spannende Candidate Experience sowie Informationen zum potenziellen Arbeitgeber. Zeitversetzte Video Interviews, bei denen durch das Unternehmen vordefinierte Fragen von den Bewerbenden jederzeit beantwortet und aufgenommen, aber auch von den HR-Verantwortlichen zeitlich flexibel bewertet werden können, sind eine effiziente und sparsame Alternative zum Interview vor Ort. Alle Online Assessments lassen sich in das jeweilige Bewerbermanagementsystem integrieren und einfach administrieren. Die Ergebnisse können auf diese Weise ressourcenschonend ausgewertet werden.
Inzwischen können virtuelle Assessments das komplette Recruiting von der Personalauswahl bis hin zum Assessment Center mit Gruppeninterviews online abbilden. Auf diese Weise sparen sich Bewerbende nicht nur die Anreise und damit einhergehende Kosten. Auch die Umwelt profitiert durch den reduzierten Reiseverkehr und Papierverbrauch. Für Unternehmen erweitert sich dank örtlicher Ungebundenheit zusätzlich der Radius der Personalsuche, was auch das internationale Recruiting ermöglicht. Die zuverlässigen und validen Ergebnisse erhöhen schließlich die Erfolgswahrscheinlichkeit bei der Auswahl der besten Talente.
Wird in der finalen Auswahlphase ein persönliches Kennenlernen dennoch bevorzugt, können HR-Verantwortliche Bewerbende z.B. mit höheren Zuschüssen bei der Anreise mit öffentlichen Verkehrsmitteln unterstützen, um der Umweltbelastung durch Pkw zu begegnen.
Tipp: All diese Maßnahmen der nachhaltigen Personalauswahl sollten auch nach außen hin kommuniziert werden. Eine gute Möglichkeit sind hier Stellenausschreibungen in den Sozialen Medien (Social Recruiting).
Online Assessments: Nachhaltig, effizient und sicher
Online Assessments gibt es schon seit rund 20 Jahren. Jedoch sind Datenschutz und die Verfälschungssicherheit der Ergebnisse immer noch für viele HR-Verantwortliche ein Thema. Wie kann kontrolliert werden, dass Teilnehmende beim Test nicht betrügen oder die Eltern helfen? Sorgen, die bei modernen Verfahren unbegründet sind, weiß Clemens Dodenhoff, Senior Consultant bei Aon‘s Assessment Solutions: „Uns stehen heute mit dem sogenannten Virtual Proctoring zahlreiche technische Überprüfungsmöglichkeiten zur Verfügung, die das Risiko der Testverfälschung minimieren und etwa auf die gleiche Stufe wie Präsenztests stellen. So arbeiten wir beispielsweise mit Referenzfotos der Teilnehmenden, um sicherzugehen, dass nur die Person vorm Bildschirm sitzt, die sich auch beworben hat. Außerdem können wir schauen, wie oft aktive Fenster gewechselt werden – ein Indiz, ob nebenbei Antworten gegoogelt werden. Die Tests sind darüber hinaus deduktiv aufgebaut und laufen nach Zeit, was das Googeln weiterhin erschwert. Und: Die Wahrscheinlichkeit, dass ein Fähigkeitstest so vorkommt, wie es ihn schon einmal gab, ist verschwindend gering.“
Darüber hinaus wurden Äquivalenzanalysen über virtuelle und Präsenz-Verfahren durchgeführt, bei denen bis dato keine signifikanten Unterschiede festgestellt wurden. „Natürlich spielt hier auch das Thema Datenschutz eine wichtige Rolle. Dafür haben wir bei Aon sowohl auf organisatorischer als auch auf technologischer Seite eigene Prozesse etabliert, um die Sicherheit der Daten zu gewährleisten, haben konkrete DSGVO-Lösungen installiert und arbeiten mit externen Datenschutzbeauftragten zusammen. Darüber hinaus sind wir aber auch sehr flexibel in den Einstellungen, sodass wir kundenspezifisch Anpassungen vornehmen können.“
Aon’s Assessment Solutions unterstützt mit über 70 psychometrischen Verfahren
Aon’s Assessment Solutions hat sich auf das Thema Green Recruiting spezialisiert und unterstützt Unternehmen dabei, ihre Personalauswahlprozesse umweltfreundlich, effizient und vollständig digital abzubilden. So entwickeln und implementieren die erfahrenen Experten und Expertinnen bereits seit vielen Jahren webbasierte Fragebögen und Tests für das Auswahlverfahren. Heute werden jährlich ca. 30 Millionen Online Assessments von Aon in 90 Ländern und 40 Sprachen genutzt.
Mit über 70 verschiedenen Online-Verfahren – darunter Fähigkeitstests, Fragebögen zu Persönlichkeit, Werten und Motiven sowie Video Assessments und virtuelle Assessment-Center – bietet Aon Lösungen für sämtliche Anforderungen. Die Online Assessments können in ATS- und HRIS-Systeme integriert werden und die Personalarbeit so deutlich vereinfachen. Die automatisierten Testverfahren bieten Bewerbenden auf der einen Seite einen besonders fairen Prozess und Unternehmen auf der anderen Seite dank der belastbaren Grundlagen für Auswahlentscheidungen eine hohe Wahrscheinlichkeit, die besten Talente zu finden.
Aon’s Assessment Solutions unterstützt Unternehmen aller Branchen weltweit bei der Digitalisierung ihrer Talentmanagement-Prozesse und findet maßgeschneiderte Lösungen für spezifische Herausforderungen.
ESG
Regierungen, Unternehmen und Zivilgesellschaften stehen vor immer größer werdenden Herausforderungen: Sie alle sind aufgefordert, ihr Handeln so auszurichten, dass ein menschenwürdiges Leben überall auf der Welt möglich ist und die natürlichen Lebensgrundlagen dauerhaft bewahrt werden. Diese Handlungsmaxime umfasst ökonomische, ökologische und soziale Aspekte, auch bekannt als die sogenannten ESG-Kriterien.
ESG, das ist der Dreiklang aus Environment (Umwelt), Social (Soziales) und Governance (verantwortungsvolle Unternehmensführung).
Der Bereich Environment beinhaltet Themen wie Umweltschutz, Energieeinsparung oder Entsorgung und Recycling.
Der Faktor Social beschäftigt sich unter anderem mit Chancen- und Lohngleichheit, sozialem Engagement oder der Einhaltung von Menschenrechten.
Governance legt den Fokus auf Transparenz und eine nachhaltige Unternehmensführung, unter anderem auch in der Finanzierung.
Nachhaltigkeit betrifft heute also nicht nur Umweltaspekte, sondern wird weitaus breiter gedacht.