Krebsvorsorge im Unternehmen: Eine Investition, die sich für alle auszahlt

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Jährlich erkranken rund 70.000 Frauen in Deutschland neu an Brustkrebs, etwa 17 Prozent davon sind unter 50 Jahre alt. Aktuelle Studien zeigen: Regelmäßige Mammographie-Screenings senken das Risiko, an Brustkrebs zu sterben, um bis zu 30 Prozent. Damit zählen sie zu den effektivsten Früherkennungsmaßnahmen. Doch die gesetzliche Krankenversicherung zahlt erst ab 50 Jahren. Jüngere Frauen erhalten dadurch keine regelmäßige Vorsorge. Die betriebliche Krankenversicherung (bKV) schließt aber nicht nur bei Brustkrebs gezielt eine Versorgungslücke.

Unternehmen sehen sich mit steigendem Kostendruck aufgrund krankheitsbedingter Fehlzeiten konfrontiert. Krebserkrankungen sind dabei mit 3,4% unter den 10 häufigsten Ursachen für krankheitsbedingte Ausfälle.Jedes Jahr erkranken in Deutschland rund 500.000 Menschen neu an Krebs. Die Folgen einer solchen Diagnose sind oft gravierend und persönlich belastend für die betroffenen Mitarbeitenden im Sinne eines Ärztemarathons und mentaler Beeinträchtigungen.  Für Arbeitgeber sind lange Ausfallzeiten, Lohnfortzahlung und Wiedereingliederungsprozesse eine Herausforderung. Studien belegen, dass gezielte Vorsorgeangebote zu deutlich weniger krankheitsbedingten Ausfällen führen. Eine frühzeitige Diagnose kann dabei die Behandlungsdauer verkürzen, Spätfolgen reduzieren und die Rückkehr in den Beruf erleichtern.

Es ist jedoch zu beobachten, dass sich in der gesetzlichen Gesundheitsversorgung ein Trend hin zu reaktiven Behandlungsansätzen entwickelt. So mussten im Bereich der Vorsorgeuntersuchungen in den letzten Jahren bereits einige Leistungskürzungen akzeptiert werden. Nicht alle von Spezialisten und Experten empfohlenen Vorsorgemaßnahmen sind in der angeratenen Häufigkeit im Leistungskatalog der gesetzlichen Krankenversicherung (GKV) enthalten. Insbesondere vor dem Hintergrund der langfristigen Fehlzeitenvermeidung und Kostensteuerung ist es deshalb sinnvoll Präventionsmaßnahmen gesondert in den Fokus zu rücken. Wenn Unternehmen Krebsvorsorge aktiv fördern, profitieren nicht nur die Mitarbeitenden, sondern auch der Betrieb selbst. Denn bei vielen Krebsarten sind die Heilungschancen umso besser, je früher man sie entdeckt. Genau hier setzt die betriebliche Krebsvorsorge an – mit messbaren Effekten für Gesundheit, Motivation und Wirtschaftlichkeit.

Gesundheitsvorsorge, die wirkt – für beide Seiten

Im Kontext der betrieblichen Fürsorge werden Vorsorgeleistungen entweder in Form eines Gutscheins – von Experten auf Alter und Geschlecht abgestimmt – ausgegeben oder die Mitarbeitenden erhalten freien Zugang zu einem Leistungskatalog, aus dem sie selbst, die relevanten Check-ups wählen, ggf. auf Empfehlung eines Arztes (hierfür kann das Angebot des Gesundheitstelefons genutzt werden) oder aufgrund von familiär bekannten Vorerkrankungen. In beiden Fällen ist die Absicherungsleistung auf die Inanspruchnahme innerhalb von zwei aufeinanderfolgenden Kalenderjahren ausgelegt, sodass sich die gesetzliche Versorgung mit dem betrieblichen Angebot vereinen lässt und in den allermeisten Fällen somit jährliche Präventionsmaßnahmen gestalten lassen.

Ein zusätzlicher und in dieser Form exklusiver Baustein in der betrieblichen Gesundheitsversorgung ist die Facharztvermittlung. Interessiert sich der Mitarbeitende für ein Hautkrebsscreening ist dies beim Hautarzt in der Regel mit langen Wartezeiten zwischen 3-6 Monaten verbunden. Durch den Vermittlungsservice können die Mitarbeitenden bereits Termine nach 2-4 Wochen erhalten, was im Sinne der Früherkennung ein entscheidender Zeitfaktor ist. Sollte sich herausstellen, dass bei den Untersuchungen etwas Behandlungsbedürftiges erkannt wurde, das ggf. von einem Facharzt abgeklärt werden muss, dann kann auch dafür die Terminvereinbarung schnellstmöglich über die Vermittlung erfolgen.

Neben den positiven Effekten für die Mitarbeitenden zeigen sich positive Auswirkungen für den Arbeitgeber. Es konnte nachgewiesen werden, dass eine betriebliche Gesundheitsvorsorge die emotionale Bindung der Mitarbeitenden an ihren Arbeitgeber stärkt: In einer repräsentativen Befragung (infas quo im Auftrag der Allianz PKV, 2021) gaben Beschäftigte mit Zugang zu betrieblichen Gesundheitsangeboten an, sie fühlten sich …

  • 15 % zufriedener,
  • 23 % stärker wertgeschätzt,
  • 15 % eher bereit, ihren Arbeitgeber weiterzuempfehlen.

Ein echter Wettbewerbsvorteil

Im zunehmend umkämpften Arbeitsmarkt spielt das Thema Gesundheit auch bei der Gewinnung neuer Fachkräfte eine wachsende Rolle. Laut ARAG bKV-Studie 2023 verzeichneten Unternehmen, die eine betriebliche Gesundheitslösung eingeführt hatten, bis zu 14 % mehr Neueinstellungen. Gesundheitliche Vorsorge ist somit nicht nur Fürsorge, sondern auch ein strategischer Vorteil im Wettbewerb um Talente.

Fazit: Eine nachhaltige Investition in die Zukunft

Betriebliche Krebsvorsorge ist weit mehr als ein Gesundheitsangebot – sie ist Ausdruck einer modernen Unternehmenskultur, die Verantwortung übernimmt. Unternehmen profitieren von geringeren Ausfallzeiten und höherem Engagement, während Beschäftigte bessere Gesundheitschancen und umfassenderen Versicherungsschutz genießen.

Eine durchdachte Krebsvorsorgestrategie ist daher nicht nur eine Frage der sozialen Verantwortung, sondern auch eine kluge Investition in die Zukunft. Wer früh handelt, schützt Leben – und das, was ein Unternehmen stark macht: seine Mitarbeitenden.

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Michelle Kraut
Productmanagerin Health Solutions
+49 69 29727 2689

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