Synergien effektiv nutzen: Aon bündelt Spezialwissen der Fachbereiche Engineering & Construction

Lesezeit: 7 Minuten

Engineering und Construction: Das sind spezielle Fachbereiche, die besondere Expertise und ein umfassendes Know-how erfordern und die – mit Blick auf aktuelle Entwicklungen wie beispielsweise Fachkräftemangel und ESG-Anforderungen – zunehmend komplexer werden. Aon verfügt über zahlreiche Spezialistinnen und Spezialisten in diesen Bereichen und hat deren Expertise vor einigen Monaten gebündelt. Das Ergebnis ist ein starkes und motiviertes Expertenteam aus Versicherungsspezialisten, Ingenieuren und Juristen, die zusammen keiner Herausforderung scheuen. Sebastian Korcz, Managing Director Engineering & Construction bei Aon, spricht mit großer Begeisterung von der neuen Einheit und gibt Einblicke in die spannende Arbeit, die vielseitigen Projekte und Kundenverbindungen.

Mitte des Jahres wurde das neue Expertenteam Engineering & Construction aufgestellt. Wie kam es zur Bündelung der Teams und welche Vorteile entstehen dadurch für Kundinnen und Kunden?

Sebastian Korcz: Die Frage suggeriert, dass es sich um ein neues Team handelt. Das ist nicht ganz treffend. Wir haben seit vielen Jahren ein extrem erfolgreiches Engineering-Team für die technischen Versicherungen, in dem bei Aon bis dato auch die Themen rund um Renewable Energies organisiert sind; Außerdem ein nicht minder erfolgreiches Construction-Team mit dem Fokus auf integrierte Projektversicherungen im Bausektor und bei Montageprojekten. Beide Einheiten sind in den letzten Jahren enorm gewachsen.

Unternehmen benötigen Risikoanalyse, Consulting, Broking, Vertragsmanagement, Schadenbearbeitung – alles aus einer Hand. Dazu bedarf es schlanker Prozesse und einem umfassenden Verständnis der Themen, an denen unsere Kundinnen und Kunden arbeiten. Um die Potenziale der Bereiche noch besser zu nutzen, haben wir die Chance ergriffen, vorhandene Synergien besser zu nutzen.

Die ersten Schritte zur Bündelung unserer Ressourcen sind uns gelungen und wir sind stolz auf unser Team aus über 50 Expertinnen und Experten, das weiter nachhaltig wachsen soll. Bis Ende 2023  streben wir mindesten 60 Mitarbeitende an. Das Team ist sehr breit aufgestellt und könnte kaum diverser sein: Hier arbeiten sowohl Leute mit sehr viel Erfahrung, die bereits seit Jahrzehnten dabei sind, als auch junge Talente und Azubis, die mit neuen Ideen und Skills frischen Wind mitbringen; Kolleginnen und Kollegen halten sich ebenfalls die Waage.

Bei Engineering & Construction konzentrieren wir uns auf einen klaren Qualitätsansatz. Wir bieten best advice und eine umfassende Dienstleistung; das ist unsere USP und ein grundsätzliches Thema bei Aon.

Kundinnen und Kunden profitieren dabei vor allem von der geballten Expertise und einem One-Stop- Shop-Prinzip: Bei uns bekommen sie über eine feste Ansprechpartnerin oder einen festen Ansprechpartner alles aus einer Hand. Das ist ein großer Vorteil: Denn besonders bei komplexen Projekten oder Programmen werden Risiken immer verzahnter und schwerer versicherbar. Eine hohe Fluktuation von Mitarbeitenden im Underwriting und im Schadenmanagement auf Seiten der Versicherer erhöht zusätzlich die Anforderungen. In der Branche fehlt schlicht und ergreifend qualifiziertes Personal, um die immer weiter steigenden Anforderungen im Underwriting und der Risikobewertung zu erfüllen. Also müssen wir als Makler immer mehr Tätigkeiten übernehmen, die früher bei den Versicherern bearbeitet wurden.

Auf welchen Projekten liegt der Fokus von Engineering & Construction?

Sebastian Korcz: Wir betrachten hier einen riesigen und unglaublich spannenden Bereich, in dem es eigentlich alles gibt: Kraftwerke, Halbleiter, Batterien, Windturbinen, Stromnetze, Stahlwerke, Wasserstoff, Pulp&Paper, Bahntrassen, Flughäfen, Logistik, Krankenhäuser, Rechenzentren, Pharma, Chemie, Nahrungsmittel, Anlagenbau, Hochhäuser, Wohnquartiere, Hotels, Shoppingcenter. Neubau, Rückbau, Erweiterung, Sanierung. Inland, Ausland. Ich könnte grade so weitermachen. Wichtig ist, wir arbeiten ganzheitlich und finden Lösungen, um Projekte zu realisieren, zu versichern, versicherbar zu machen oder Kundinnen und Kunden bei alternativen Risikotransfers zu unterstützen.

Es ist gerade diese Vielfalt der Projekte und der Kundinnen und Kunden, die es uns ermöglicht, stetig weiter zu wachsen. Wir sind sehr breit aufgestellt. Denn während einige Bereiche krisenbedingt ins Stocken geraten, können wir uns auf andere Bereiche konzentrieren, ohne Leistungen aus unserem Portfolio zu streichen. Ein gutes Beispiel sind Wohnungsbauprojekte, von denen aufgrund von Inflation und steigenden Zinsen derzeit etliche gestoppt oder gecancelt werden. Gleichzeitig sehen wir verstärkt Investitionen in Infrastruktur- oder Energieprojekte.

Wir gehen davon aus, dass der Wohnungsbau genauso schnell wieder anziehen wird, wie er jetzt zum Stocken kam. Deshalb bauen wir weiter Know-how und Kapazitäten auf. Unsere Kundinnen und Kunden können sich also darauf verlassen, dass wir da sind und sie an die Hand nehmen, wenn es wieder schnell gehen muss. Sie können sich aber auch sicher sein, dass wir weiterhin die klügsten Köpfe einstellen werden, um ihnen für jede Anforderung in der Zukunft die beste Lösung zu entwickeln.

Wenn man uns Schwaben fragt, ob es uns gut geht und wir antworten: „emmer gnug Gschäft“, ist das das beste Zeichen. Mehr geht nicht…

Welche Herausforderungen beobachten Sie heute noch?

Sebastian Korcz: Wie schon gesagt, werden sämtliche Risiken komplexer und die Versicherbarkeit immer schwieriger. So erschweren beispielsweise ESG-Anforderungen seitens der Versicherer die Absicherung von Kraftwerken, die sie nicht als „grün“ einstufen. Gleichzeitig wollen viele Versicherer aber auch keine neuen Risiken eingehen, indem sie beispielsweise neue Bauformen und Technologien wie Holzhybridprojekte versichern. Hier fehlt die Erfahrung und man tastet sich nur sehr langsam heran. Eben diese Themen sind es, die unser Alltagsgeschäft ausmachen und für die wir sehr gut aufgestellt sind.

Aber auch die angespannte Situation in Bauindustrie ist eine Herausforderung. Mit steigender Insolvenzgefahr steigt das Absicherungsinteresse bei finanzierenden Banken oder bei potenziellen Käufern.

Immer häufiger diskutieren wir mit unseren Kundinnen und Kunden über die Gefahren im Zusammenhang mit dem Ausfall öffentlicher Stromnetze, wir sehen neuartige Anlagen – Prototypen – bei denen sich die Versicherungsmärkte schwertun.

Um all den Themen zu begegnen, habe ich schon oft das Bild vom Tanker gebraucht. Aon ist wie ein großer Tanker, und wir brauchen die Power und den Marktzugang des Tankers. Ich betrachte Engineering & Construction eher als Schnellboot, das flexibel und schnell auf die Anforderungen der Kundinnen und Kunden und auf die Projekte und Märkte reagieren kann. Tanker und Schnellboot zusammen sind optimal für unsere Zielgruppe. Diese profitiert von der Power, der Internationalität und dem Know-how von Aon, hat aber gleichzeitig ganz individuell passende Ansprechpartnerinnen und Ansprechpartner, die sich vor Ort um die Spezialitäten kümmern.*

Wie kommen Sie an neue Projekte?

Sebastian Korcz: Das ist ganz unterschiedlich. Bei öffentlichen Ausschreibungen muss man einfach die Augen offenhalten und die gängigen Plattformen beobachten. Viele Projekte werden von unseren Kundinnen und Kunden entwickelt oder realisiert, die sich dann vertrauensvoll an uns wenden. Andere kommen über Mundpropaganda, weil beispielsweise ein Projektsteuerer gute Erfahrungen bei einer Schadenregulierung mit Aon gemacht hat. Darüber hinaus betreiben wir mit eigenen Vertriebskolleginnen und Kollegen aber auch selbst Akquise; wir hören viel…

Was ist die Basis für Ihre Lösungen?

Sebastian Korcz: Ganz klar: Technische Expertise und Neugier. Man muss schon wissen wollen, welchen Bedarf das Unternehmen hat und wie ein Projekt oder eine Anlage funktioniert. Wenn man dann versteht, worum es sich genau handelt, muss man das Ganze „nur“ noch dem Underwriting und den Ingenieurinnen und Ingenieuren bei den Risikoträgern erklären können.

Je früher wir in die Projekte unserer Kundinnen und Kunden eingebunden werden, desto besser. Wir beraten (quantifizieren und modellieren Risiken) für unsere Zielgruppe, machen uns Gedanken wie Schäden verhindert oder gemindert werden können.

Im Engineering & Construction Team sind wir dezentral – deutschlandweit – aufgestellt, um nah an den Kundinnen und Kunden und an den Projekten sein; nicht nur im Schadenfall. Seigende Bau- und Projektkosten und durch Lieferengpässe oder Fachkräftemangel verursachte Bauzeitverlängerungen erfordern, dass wir immer nah am Projekt dran und vor Ort sind, um die Risikoträger immer mit aktuellen Daten versorgen zu können. Das schafft Vertrauen und ist die beste Vorbereitung, um im Schadenfall direkt in eine qualifizierte Regulierung einsteigen zu können.

Aber um nochmal auf die Frage nach der Basis für unsere Lösungen zurückzukommen: Wenn man alle Punkte zusammennimmt, wird klar, dass unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter den Unterschied machen; Sie sind die Basis! Wir sind sehr stolz auf die hohe Mitarbeiterbindung, bauen weiter Kapazitäten auf und bilden selbst aus. Ein spannendes Arbeitsumfeld, ein tolles und erfolgreiches Team, Vertrauen unserer Kundinnen und Kunden; Aus meiner Sicht sind dies Gründe dafür, dass wir unsere Mitarbeitenden über sehr lange Zeiträume halten können. Und das zählt, mehr denn je.

Beitrag teilen

Kontakt aufnehmen

Sebastian Korcz
Managing Director | Engineering & Construction | Aon
+49 711 960 30 11 46

Kommentar verfassen

Ihre E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

achtzehn + 11 =