Diversity und Resilienz in der modernen Arbeitswelt: Mit zukunftsfähiger Belegschaft zu mehr Unternehmenswachstum

Lesezeit: 5 Minuten

DEIB – Diversity, Equity, Inclusion & Belonging – ist mittlerweile zum festen Bestandteil vieler Unternehmenskulturen geworden. Anlässlich der Veröffentlichung des Aon DEIB-Reports 2024 sprachen wir mit Tanja Löhrke, Leader Global Benefits & Health Solution, darüber, welche Maßnahmen und Strategien eine Belegschaft wirklich fit für die Zukunft machen.

„Eine einzige Employer Branding Kampagne reicht oft nicht aus, um die tiefgreifenden Veränderungen zu bewirken, die notwendig sind, um wirklich eine zukunftsorientierte Belegschaft aufzubauen.“

Tanja Löhrke
Leader Global Benefits & Health Solution, Aon

Nach einer Phase großer wirtschaftlicher Unsicherheit blicken viele Unternehmen wieder optimistischer in die Zukunft. Wie kann dieses Momentum genutzt werden, um eine integrative, resiliente und nachhaltige Belegschaft aufzubauen?

Tanja Löhrke: In der Tat bietet die derzeitige optimistische Stimmung eine ausgezeichnete Gelegenheit um eine integrative, resiliente und nachhaltige Belegschaft zu entwickeln. Unternehmen sollten diese Phase nutzen, um langfristige Personalstrategien zu entwickeln. Sie sollten ihre Unternehmenskultur überprüfen und sich stärker auf Vielfalt, Chancengleichheit, Inklusion und Zugehörigkeitsgefühl konzentrieren. Das bedeutet, nicht nur die bestehende Belegschaft zu unterstützen und zu fördern, sondern auch aktiv nach vielfältigen Talenten zu suchen. Wichtig ist auch, dass Unternehmen in die Weiterbildung und das Wohlbefinden ihrer Mitarbeitenden investieren, um eine nachhaltige und widerstandsfähige Belegschaft aufzubauen. Dies schafft ein solides Fundament, auf dem Unternehmen auch in wirtschaftlich unsicheren Zeiten bestehen können.

Wie kann „Diversity, Equity, Inclusion & Belonging“ hierzu gewinnbringend beitragen

Tanja Löhrke: Diversity, Equity, Inclusion und Belonging sind Schlüsselfaktoren, die einen bedeutenden Wettbewerbsvorteil bieten können. Diversität bringt unterschiedliche Perspektiven und Ideen ins Unternehmen und steigert so die Kreativität und Problemlösungskompetenz. Wenn Mitarbeitende das Gefühl haben, in einem fairen und inklusiven Umfeld zu arbeiten, dem sie sich zugehörig fühlen, steigt ihre Zufriedenheit und Produktivität. Unternehmen, die dies vorleben und umsetzen, können besser auf die unterschiedlichen Bedürfnisse ihrer Kunden eingehen und innovative Lösungen entwickeln. Zudem zieht eine solche Kultur Talente an, die heutzutage sehr genau darauf achten, in welchem Umfeld sie arbeiten möchten. Wissen Mitarbeitende, dass ihre Kultur, ihr Geschlecht oder ihre Herkunft keine Rolle spielen, sondern sie aufgrund ihrer Fähigkeiten geschätzt werden, trägt dies enorm zur Mitarbeiterbindung und zum Unternehmenserfolg bei.

Die „Maturity Curve“ des Aon-Reports “Building a Future Ready Workforce in 2024” zeigt auf, dass es dafür nicht ausreicht, eine einzige Employer Branding Kampagne zu starten, sondern umfassenderer Maßnahmen bedarf. Können Sie uns das erklären?

Tanja Löhrke: Ja, das ist ein sehr wichtiger Punkt. Eine einzelne Employer Branding Kampagne reicht oft nicht aus, um die tiefgreifenden Veränderungen herbeizuführen, die für eine wirklich zukunftsorientierte Belegschaft notwendig sind. Es bedarf eines langfristigen, strategischen Ansatzes, der kontinuierlich angepasst und weiterentwickelt wird. Dies beginnt mit einer klaren Bestandsaufnahme des aktuellen Status quo im Unternehmen. Welche Diversitäts- und Inklusionsinitiativen gibt es bereits? Wie werden diese von den Mitarbeitenden wahrgenommen und umgesetzt? Darauf aufbauend definieren Unternehmen eine klare Vision und langfristige Ziele. Anschließend müssen konkrete Maßnahmenpläne entwickelt und etappenweise umgesetzt werden. Dieser Prozess sollte regelmäßig überprüft und angepasst werden, um sicherzustellen, dass er den sich verändernden Anforderungen und Zielen des Unternehmens entspricht.

Mitarbeitende in EMEA sind auf dieser „Kurve“ fortschrittlicher unterwegs, wie der Report zeigt. In welchen Bereichen ist dies besonders auffällig?

Tanja Löhrke: In der EMEA-Region gibt es mehrere Bereiche, in denen die Fortschritte besonders auffällig sind. Ein wichtiger Bereich ist die Flexibilität in der Gestaltung von Benefits. Unternehmen in dieser Region haben erkannt, dass traditionelle Benefits, wie etwa die Altersversorgung oder Firmenwagen, nicht mehr ausreichen. Sie bieten daher eine breite Palette von maßgeschneiderten Benefits, die auf die individuellen Bedürfnisse der Mitarbeitenden zugeschnitten sind. Dazu gehören beispielsweise flexible Arbeitszeiten, erweiterte Elternzeitregelungen und Unterstützung bei der Familiengründung. Auch im Bereich der digitalen Transformation sind viele Unternehmen in der EMEA-Region weiter fortgeschritten. Sie nutzen innovative Technologien, um flexiblere und effizientere Arbeitsmodelle zu schaffen. Diese Entwicklungen tragen dazu bei, dass sich die Mitarbeitenden wertgeschätzt und unterstützt fühlen, was wiederum ihre Bindung an das Unternehmen stärkt.

Weshalb ist ein vernetztes Denken und Agieren von Professionals in den Bereichen HR, Benefits und Talents unerlässlich, damit Vielfalt, Gleichberechtigung, Integration und Zugehörigkeit ein authentischer Teil der Unternehmenskultur werden?

Tanja Löhrke: Weil die Herausforderungen, denen Unternehmen heutzutage gegenüberstehen, komplex und vielschichtig sind. Vielfalt, Gleichberechtigung, Integration und Zugehörigkeit können nicht isoliert betrachtet oder nur von einer Abteilung vorangetrieben werden. Es bedarf einer engen Zusammenarbeit zwischen HR, Benefits und Talent Management, um sicherzustellen, dass alle Aspekte der Mitarbeitererfahrung berücksichtigt werden – und die angebotenen Leistungen tatsächlich den Bedürfnissen und Erwartungen der Mitarbeitenden entsprechen. Dazu gehört auch die Analyse von Daten, um zu verstehen, welche Maßnahmen am effektivsten sind und wo Verbesserungsbedarf besteht. Dieser ganzheitliche Ansatz stellt sicher, dass DEIB kein Lippenbekenntnis bleibt, sondern tief in die Unternehmenskultur integriert wird – und so zu einem authentischen und nachhaltigen Teil des Unternehmens wird.

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Kontakt aufnehmen

Tanja Löhrke
Head of Health Solutions & Global Benefits DACH
+49 (0) 69 29727-6042

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