Das Risiko von Wasserschäden aktiv begrenzen

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Wasserschäden gehören heute zu den potenziell größten Schadentreibern in der Versicherungswirtschaft. Dies gilt sowohl im Hinblick auf ihre Häufigkeit als auch auf die Schadensumme. Ein prägnantes Beispiel liefert die gewerbliche Immobilienwirtschaft: Jüngsten Daten aus der Versicherungsbranche zufolge machen Wasserschäden in diesem Sektor bereits 47 Prozent aller Versicherungsschäden aus.

Experten machen hierfür nicht nur Hochwasser- und Starkregenereignisse verantwortlich: Vielfach sind Leitungswasserschäden aufgrund von Ausführungsfehlern bei der Installation von Rohrleitungen und der Montage entsprechender Netze die Ursache. In den vergangenen Jahren dürften sich zudem pandemiebedingte Veränderungen verschärfend ausgewirkt haben. Gebäude und Gewerbeflächen blieben durch vermehrte Homeoffice-Tätigkeiten, nicht nur während der Lockdowns, über längere Zeiten ungenutzt. Die Folge: Leckagen werden erst später erkannt, während im Winter das Risiko von Frostschäden an den Leitungsnetzen steigt.

Wie wirksam sind Wasserschutzsysteme?

Gleichzeitig erhöht sich das Risiko von Betriebsunterbrechungen. Maschinen und Anlagen, die durch eintretendes Wasser zerstört werden, können nur zu höheren Preisen und oft erst nach sechs oder mehr Monaten komplett ersetzt werden. Inflationsbedingte Kostensteigerungen spiegeln sich ebenso bei den Sanierungs- und Reparaturkosten wider. Mit dem Ziel, die Kostensteigerungen zumindest ein Stück weit zu begrenzen, rückt die Schadenprävention immer stärker ins Blickfeld.

Um Besitzer von gewerblichen Immobilien auch im Rahmen der technischen Prävention noch besser zu unterstützen, haben die Real Estate-Experten von Aon Canada eine Studie durchgeführt: Anhand der Versicherungshistorie eines großen Immobilienunternehmens wurde die Wirksamkeit von Wasserschutzsystemen untersucht. Dabei standen zwei Lösungen im Mittelpunkt.

Weniger Wasserschäden, geringere Schadensummen

Lecksuchsysteme sind typischerweise kleine Geräte, die den Benutzer warnen, sobald sie Wasser in Gebäudebereichen identifizieren, in denen es nicht auftreten darf. Auch Veränderungen bei der Feuchtigkeit bzw. Temperatur können zu Alarmmeldungen führen und so ein schnelleres Eingreifen ermöglichen. Wasserflussmanagement-Systeme hingegen kontrollieren den Wasserfluss innerhalb von Rohrleitungen. Kommt es hier zu Unregelmäßigkeiten, wie z. B. einem Anstieg der Wasserdurchleitung, schaltet das System die Wasserversorgung sofort automatisch ab und verhindert so einen weiteren Durchfluss.

Im Ergebnis hat die Aon-Analyse gezeigt, dass sich der Einsatz solcher Schutzlösungen deutlich positiv auswirken kann: Insbesondere durch die Verwendung von Lecksuchsystemen lässt sich die Schadenhöhe bei Wasserschäden erheblich verringern – im untersuchten Fall um fast ein Viertel. Aon berücksichtigt daher auch solche technische Schutzlösungen, wenn es darum geht, das Risiko von Wasserschäden wirksam zu begrenzen. Die folgende Checkliste gibt einen Überblick:

5 Maßnahmen zur Vermeidung von Wasserschäden

  1. Technische Prävention zur Verringerung des Schadenpotenzials
  2. Organisatorisches Notfallmanagement für schnelles Handeln im Schadenfall
  3. Adäquate Absicherung verbleibender (Rest-)Risiken
  4. Regelmäßige Wartungen im Rahmen des Risikomanagements
  5. Professionelles Schadenmanagement im Ernstfall
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Kontakt aufnehmen

Hartmut Thevis
Director Advocacy Construction | Aon
+49 208 7006 1423

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