Hier schreiben regelmäßig Aon Expertinnen und Experten zu aktuellen Entwicklungen in den Themenfeldern Risiko, Kapital und Human Resources. Mit diesen Informationen und Erkenntnissen können Führungskräfte bessere Entscheidungen für ihr Unternehmen treffen.
Selbstverschuldeter Unfall: Wie Autofahrer sich richtig absichern
Automobilhersteller entwickeln regelmäßig neue Systeme, um das Führen von Fahrzeugen sicherer zu gestalten. Großes Augenmerk wird dabei auch auf die Sicherheit von Fußgängern und allen Fahrzeuginsassen gelegt. Dennoch sind Unfälle nie ganz zu vermeiden. Ob Fehlverhalten des Fahrers, Wildzusammenstöße oder Wetterbedingungen: Unverhoffte Situationen treten schneller ein, als man denkt.
Versicherer bieten deshalb zum Schutz der Insassen die Insassenunfall- sowie die Fahrerschutzversicherung an. Laut GDV (2020) dienen von rund 124 Mio. abgeschlossenen Verträgen aber nur etwa 4,7 Mio. der Absicherung von Insassen; also lediglich vier Prozent. Doch ist der versicherungstechnische Schutz der Insassen überhaupt notwendig?
„Grundsätzlich können die Insassen eines Fahrzeugs Ansprüche für körperlich erlittene Schäden und daraus resultierende Folgekosten beim Kfz-Haftpflichtversicherer des eigenen Fahrzeugs geltend machen, wenn der Fahrer den Unfall ganz oder teilweise selbst verschuldet hat. Sogar Familienangehörige des Fahrers können diese Forderungen stellen“, erklärt Lutz Ader, Broker bei Aon Motor Fleet. „Wer jedoch keine Ansprüche an den Haftpflichtversicherer des Fahrzeugs stellen kann, ist der Fahrer selbst.“
Welche Lösungen gibt es für Fahrer?
Um sich auch als Fahrer für alle Eventualitäten bestens abzusichern, stehen Fahrern verschiedene Konzepte zur Verfügung, die auch dann greifen, wenn sie selbst einen Schaden verursacht haben. Dazu gehören die Insassenunfallversicherung und die Fahrerschutzversicherung:
- Insassenunfallversicherung
Die Insassenunfallversicherung sichert mit einer Summe für Tod und Invalidität alle Fahrzeuginsassen inkl. Fahrer ab. Bei dieser sogenannten Summenversicherung betragen die Versicherungssummen in der Regel 50.000 EUR für Tod und 100.000 EUR für Invalidität.
- Fahrerschutz-Versicherung
Die Fahrerschutz-Versicherung sichert den Fahrer bei ganz oder teilweise von ihm selbst verschuldeten Unfällen mit sehr weitreichenden Anspruchsmöglichkeiten gegen den eigenen Kraftfahrzeug-Haftpflichtversicherer ab.
Bei der Wahl einer geeigneten Lösung gilt es einiges zu beachten
Was viele nicht wissen: Während eine Insassenunfallversicherung vergleichsweise teuer ist, wird überwiegend nur ein sehr eingeschränkter Versicherungsschutz mit geringen Leistungen zur Verfügung gestellt, die oftmals noch niedriger ausfallen als der Regelbetrag und beim Pauschalsystem auf alle Fahrzeuginsassen aufgeteilt werden. Die deutlich günstigere Fahrerschutzversicherung stellt hingegen Leistungen im Todes- oder Invaliditätsfall für den Fahrer bereit, die nicht auf vorher vereinbarten, festen Versicherungssummen, sondern auf die tatsächlichen Bedürfnisse der verletzten oder getöteten Person und deren Hinterbliebene abstellen.
So werden je nach Versicherer beispielsweise bei Verletzung durch einen ganz oder teilweise selbst verschuldeten Unfall Verdienstausfall, Schmerzensgeld, nötige Umbaumaßnahmen, Pflegeleistungen oder eine Haushaltshilfe übernommen. Im Todesfall beinhalten die Leistungen in der Regel die Hinterbliebenenrente, weitere Unterhaltsleistungen und die Beerdigungskosten. Ein besonderer Vorteil bei einer solchen Lösung ist, dass der Schutz auch bei unbekannten oder mittellosen Unfallverursachern, bei Wildunfällen oder bei höherer Gewalt greift.
Bestehenden Versicherungsschutz überprüfen
Auch wenn es jahrelang zu keinem (größeren) Unfall kam, kann es sich für Fuhrparkbesitzer und Autofahrer lohnen, bestehende Versicherungen regelmäßig zu überprüfen und gegebenenfalls durch zeitgemäße Lösungen zu ersetzen. Eine Fahrerschutzversicherung bietet hier einen umfassenden Schutz für den Fahrer selbst und deckt dabei nicht nur den tatsächlichen Schadenbedarf des Fahrers ab, sondern begleitet ihn auch beim mitunter sehr langwierigen Heilungsprozess.
Die Kraftfahrtexperten von Aon unterstützen Kunden gerne bei der Überprüfung ihrer Versicherungen und beraten sie ausführlich mit Blick auf geeignete Lösungen.