Betriebliche Notfallplanung: Papiertiger oder Existenzsicherung?

Lesezeit: 3 Minuten

Praxistest für die Notfallplanung

Ein Cyberangriff legt die IT lahm. Ein Hochwasser flutet die Produktionshallen. Ein Stromausfall führt zur Betriebsunterbrechung. Egal welche Krise auch eintritt – plötzlich muss es schnell gehen: Lage feststellen, Entscheidungen treffen, Maßnahmen kommunizieren. Schon posten die Anwohner Handyvideos mit wilden Spekulationen in den sozialen Medien. Die Presse ruft an. Eine Drohne fliegt über das Betriebsgelände. In solchen Momenten zählt jede Minute – und jede Entscheidung. In Krisen zeigt sich sofort, wie handlungsfähig ein Unternehmen wirklich ist.

Krisenstabsübungen sind der Lackmustest für die betriebliche Notfallplanung. Sie zeigen, ob Rollen klar verteilt, Kommunikationswege definiert und Entscheidungsprozesse trotz unvollständiger Informationslage unter Druck belastbar sind. Diese Fragen sind essenziell für den Fortbestand des Unternehmens im Krisenfall. Wer erst im Ernstfall beginnt, seine Abläufe zu hinterfragen, riskiert nicht nur Imageschäden, sondern auch wirtschaftliche Verluste.

Strukturierte Krisenübungen mit echtem Mehrwert

Aon begleitet Unternehmen bei der Durchführung von Krisenübungen, die realitätsnah, strukturiert und individuell auf die Bedürfnisse des Betriebs zugeschnitten sind.

Vorbereitung: Zunächst wird gemeinsam das Ziel der Übung definiert: Geht es um die Erprobung der Abläufe und Zuständigkeiten? Sollen die Entscheidungstragenden routinierter werden? Funktionieren die Kommunikationsschnittstellen? Anhand der Schwerpunkte wird ein individuelles Szenario entwickelt – zum Beispiel eine Rückrufaktion, eine Lieferkettenstörung oder ein Brandereignis. Die Teilnehmenden erhalten bewusst nur wenige Vorabinformationen, um eine möglichst authentische Lage zu simulieren.

Durchführung: In der Übung wird eine echte Krisenlage simuliert. Der Krisenstab arbeitet unter Zeitdruck mit internen und externen Stellen zusammen, um seinen Betrieb wieder in den Normalzustand zurückzulenken. Die Coaches von Aon beobachten und dokumentieren das Vorgehen. Sie steuern die Einspielungen entsprechend der Fähigkeiten und Fertigkeiten der Teilnehmenden, um den Ablauf der Übung kontrolliert zu halten und jene nicht unterbrechen zu müssen. So entsteht ein kontrolliertes und intensives Lernfeld.

Nachbereitung: In der Auswertung werden Verbesserungsvorschläge, Potentiale und Lösungen von Aon klar benannt. Oft entstehen Aha-Momente, die nicht nur die Notfallpläne mit Leben füllen, sondern das Sicherheitsbewusstsein im gesamten Unternehmen stärken können. Die Ergebnisse fließen direkt in die Weiterentwicklung der Krisenprozesse ein.

Was sind die Mehrwerte einer Krisenstabsübung?

1. Reaktionsfähigkeit: Strategien werden für den Ernstfall getestet und verinnerlicht.
2. Sicherheit durch Routine: Rollen und Abläufe werden verinnerlicht.
3. Kommunikation: Klare Botschaftssetzung über die richtigen Kanäle
4. Teamgeist: Zusammenarbeit unter Stress verbindet – auch im Arbeitsalltag.
5. Resilienz: Risikomindernde Maßnahmen sind durchdacht und erprobt.

Krisenstabsübungen sind kein Selbstzweck – sie sind ein entscheidender Schritt zur Sicherung der Unternehmensresilienz. Wer vorbereitet ist, kann im Ernstfall souverän handeln, schützt Leben – und das, was ein Unternehmen stark macht: seine Mitarbeitenden.

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Kontakt aufnehmen

Gerrit Darkow
Senior Head of Risk Control & Engineering D-A-CH
+49 40 3605 2476

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