Wie Aon Kunden die digitale Zukunft des Bereichs Human Resources beurteilen: Johnson Controls

Lesezeit: 6 Minuten
Markus Enzner, Executive Director Total Rewards bei Johnson Controls

Die zunehmende Digitalisierung beeinflusst weltweit alle Arbeitsbereiche und wird auch in Zukunft gewohnte Prozesse spürbar reformieren. Nicht zuletzt durch die Covid-19-Pandemie hat sie einen enormen Aufschwung erlebt, der die Entwicklungen nochmals deutlich beschleunigt. Aon hat mit dem weltweit agierenden Kunden Johnson Controls über die digitalen Fortschritte und die Zukunft des Bereichs Human Resources (HR) gesprochen.

In diesem Jahr hat Johnson Controls, einer der Markt- und Technologieführer und Anbieter ganzheitlicher und intelligenter Gebäudelösungen, mit OpenBlue eine neue digitale Plattform eingeführt, um unterschiedlichste Komponenten in Gebäuden nahtlos miteinander zu vernetzen. Die neue Plattform ermöglicht es Kunden, ihre Immobilien smart, flexibel und nachhaltig mit Hilfe des Johnson Controls Lösungs- und Dienstleitungsportfolio zu steuern. Markus Enzner, Executive Director Total Rewards bei Johnson Controls, berichtet aus dem Unternehmen und dem Bereich Total Rewards.

 

Inwiefern verändert die Digitalisierung Ihre Industrie beziehungsweise Ihr Unternehmen?

Markus Enzner: Digitalisierung ist eines der führenden Themen für Johnson Controls. Das heutige Johnson Controls ist aus einem großen Merger zwischen der Johnson Controls Inc und der Tyco International plc im Jahr 2016 entstanden. Seit dem Zusammenschluss wurde der Anspruch klar artikuliert, sowohl einer der Technologieführer in unserem Geschäftsbereich zu sein als auch einer der 20 größten B2B-Anbieter der Welt zu werden. Diese Themen wurden ganz klar in der Unternehmensstrategie festgehalten und seitdem hat das Unternehmen viel getan, um diese Ziele zu erreichen. So haben wir im Jahr 2019 den neuen Vorstandsbereich „Customer & Digital‘ geschaffen. In diesem Bereich wurden nicht nur die klassischen Technologiefunktionen gebündelt, sondern auch Bereiche, die sich mit der (digitalen) Zukunft des Unternehmens auseinandersetzen, wie die Unternehmensstrategie, das Unternehmensmarketing oder das Business Development.

Inwiefern verändert die Digitalisierung die Arbeit von HR?

Enzner: Die Digitalisierung verändert nahezu alle Aspekte der klassischen HR-Arbeit. Die Verfügbarkeit von Daten, die Art und Weise, wie man kommuniziert, trainiert, lernt, wie relevante Informationen gesucht und vor allem gefunden werden. All dies befindet sich gerade im Umbruch. Allerdings muss man auch ehrlich sagen, dass nach wie vor nicht jede Technik vollkommen ausgereift ist. So haben wir zum Beispiel für unseren HR-Bereich im Intranet eine Robotertechnologie eingeführt, welche in der Lage ist, Fragen von Mitarbeitern oder Führungskräften zu HR-Themen gezielt und spezifisch zu beantworten oder weitere relevante Informationen zur Verfügung zu stellen. Die Technologie ist ausgerollt und funktioniert, allerdings besteht hier noch deutlicher Verbesserungsbedarf. Dieses Beispiel zeigt, dass viele technologische Ideen und Entwicklungen noch weiter ausgereift werden müssen, bis sie so reibungslos funktionieren, wie wir uns das für eine technologiebezogene (Arbeits-)Welt vorstellen. Allerdings befinden wir uns gefühlt erst am Anfang einer Entwicklung, die nicht nur verändern wird, WIE und an WAS wir arbeiten, sondern die in alle Bereiche des Arbeitsalltages eingreifen wird.

Spannend ist natürlich auch die Entwicklung, die durch die Corona-Pandemie eingeläutet wurde. Die Möglichkeit für Mitarbeiter, vermehrt aus dem Homeoffice zu arbeiten, war leider vor Covid-19 immer noch nicht vollkommen in der betrieblichen Praxis angekommen. Durch die Pandemie-Situation wurde dieses Thema schlagartig zur Normalität der Arbeitswelt, und damit verbunden mussten auch die entsprechenden Tools vorhanden sein oder eingeführt werden, die es den Mitarbeitern ermöglichen, ihre Arbeit weiterhin auch von zu Hause aus zu erledigen. Hier werden sich für die Zukunft neue Herausforderungen an HR und IT gemeinsam herauskristallisieren. Der Bereich HR wird sich Gedanken machen müssen, welche Jobs für das Arbeiten von zu Hause aus geeignet sind und welche Mitarbeiter teilweise oder sogar immer ins Büro oder zum Kunden müssen, wie man Heimarbeit sinnvoll organisieren, durchführen und unterstützen kann und wie die Richtlinien dazu aussehen werden. Gleichzeitig wird sich die IT mit der technischen Unterstützung beschäftigen und versuchen müssen, den Bedarf der Mitarbeiter mit den Interessen des Unternehmens zu verknüpfen.

Wenn Sie 10 Jahre in die Zukunft schauen könnten, wie würde HR der Zukunft aussehen?

Enzner: Es ist klar und offensichtlich, dass Technologie, Automatisierung und auch künstliche Intelligenz ihren Einzug in die unternehmerische Normalität finden werden. Auch die HR-Bereiche werden sich weiterhin intensiv mit diesen Themen beschäftigen müssen.

Ich denke aber, dass es schwierig ist, die Geschwindigkeit der Entwicklung von Technologien richtig einzuschätzen. Meine Erfahrung zeigt, dass gerade interne Automatisierungsprozesse der generellen Entwicklung hinterherhinken. Unternehmen sind in ihrem Kerngeschäft und in ihren Produkten meist technologisch weiter fortgeschritten als in ihren internen Prozessen, was natürlich auch Sinn macht. Aber es ist klar, dass der technologische Fortschritt der größte Innovations- und Wachstumstreiber für Unternehmen bleiben wird und gerade interne Effizienzsteigerungen zum Unternehmenserfolg beitragen werden. Insgesamt freue ich mich persönlich sehr auf diese betriebliche Zukunft, die uns entlasten kann und auch im Personalbereich dazu führen wird, den Fokus weniger auf administrative oder transaktionale Themen setzen zu müssen. Vielmehr wird es uns in Zukunft möglich sein, den Fokus auf betriebsrelevante taktische oder strategische Themen zu legen.

Das perfekte langfristige Zukunftsszenario sieht für mich so aus, dass in den HR-Abteilungen neue Technologien, sowie AI oder Virtual Reality angekommen sind, aber auch neue und verlässliche Lösungen zur Datensicherheit und Datenverschlüsselung vorliegen und konsequent angewandt werden. Dies führt dazu, dass viele der täglichen Aufgaben automatisiert erledigt werden und die Aufgabe von HR dann darin liegt, noch näher am Mitarbeiter zu sein und diesen durch jeden Teil des Mitarbeiterzyklus‘ zu begleiten.

Über Johnson Controls

Der irisch-amerikanische Mischkonzern Johnson Controls gehört zu den weltweiten Markt- und Technologieführern mit unterschiedlichsten Kunden in mehr als 150 Ländern. Dabei fühlt sich das Unternehmen seit jeher der Nachhaltigkeit verpflichtet. So entwickelte der Unternehmensgründer bereits im Jahr 1885 den ersten elektronischen Raumthermostat.

Mit einer strategischen Konzentration auf Gebäude, Energiewachstumsplattformen und Industriedienstleistungen verhilft das Unternehmen seinen Kunden regelmäßig zum Erfolg und bietet allen Beteiligten nachhaltigen Mehrwert.

Wenn Sie weitere Informationen und Insights zu aktuellen Vergütungstrends oder unseren Marktforschungen erfahren möchten, schreiben Sie uns gerne eine Mail an: rewards-solutions@aon.com.

 

Beitrag teilen

Kommentar verfassen

Ihre E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

12 + sechs =