Rechtsterroristen bedrohen verstärkt auch Unternehmen

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Rechter Terror breitet sich aus. Die jüngsten Anschläge auf Moscheen im neuseeländischen Christchurch, auf eine Synagoge in Halle und eine Shishabar in Hanau sind uns noch in Erinnerung. Weltweit vernetzen sich Rechtsterroristen über digitale Plattformen, nutzen gesellschaftliche Stimmungen für ihre Zwecke und messen sich bei der Anwendung von Gewalt zusehends mit anderen Gruppen. Die Aktivitäten sind besorgniserregend.

Besonders die USA und Westeuropa sind im Visier von Rechtsterroristen. Gut jeder zweite Angriff ereignete sich im vergangenen Jahr auf amerikanischem Territorium, 17 Prozent in Deutschland. Insgesamt hat sich die Zahl rechter Terrorangriffe gegenüber 2016 verdoppelt.

Täter nutzen verbreitete Unzufriedenheit und Corona-Frust

Es ist unverkennbar, mit welcher Dynamik sich rechter Terror auch in Teilen der Gesellschaft Akzeptanz verschafft, denen eigentlich rechtsextremistische Ziele fern sind. In den USA wie in Westeuropa nutzen die Täter eine allgemeine Unzufriedenheit in der Bevölkerung, die durch den Corona-Frust noch verstärkt wird. Hierzulande stoßen fremdenfeindliche und antisemitische Motive auf offene Ohren und werden mit vermeintlich umweltpolitischen Themen, zum Beispiel durch Begriffe wie Überbevölkerung, vermischt.

Rechtsterroristen bedrohen nicht nur den öffentlichen Raum, sondern richten ihre Gewalt auch zusehends gegen die Wirtschaft. Des Öfteren mussten sich Unternehmen bereits expliziten Gewaltandrohungen und Einschüchterungsversuchen erwehren. Besonders betroffen sind Medien-Gesellschaften, die rechtsextreme „hate speech“ auf ihren Plattformen markieren oder löschen sowie Banken und Technologieunternehmen – wie die Risk Maps 2020 zeigen, die Aon zusammen mit der Risk Advisory Group und Continuum Economics seit mehr als 20 Jahren herausgeben.

Abwehrmechanismen angesichts steigendem Gefährdungspotenzial neu bewerten

Viele Unternehmen haben sich mit diesen Risiken noch zu wenig auseinandergesetzt. Dabei nimmt das Gefährdungspotenzial spürbar zu. Erreicht den Firmensitz beispielsweise ein Drohbrief oder eine (vermeintliche) Briefbombe, kann schnell der komplette Geschäftsbetrieb zum Erliegen kommen. Denn Polizei und Staatsanwaltschaft nehmen dann vor Ort Ermittlungen auf. Solche Betriebsunterbrechungen gefährden Liefertermine und verursachen zumeist erhebliche Kosten.

Angesichts dieser Entwicklungen ist es ratsam, die betrieblichen Abwehrmechanismen neu zu bewerten. Hierbei unterstützt Aon Unternehmen im Rahmen des Risikomanagements. Nur wenn auch für solche bedrohlichen Szenarien Notfallpläne vorliegen, kann im Ernstfall schnell und angemessen gehandelt werden. Das gilt beispielsweise für die Aktivierung von Sicherheitsdiensten ebenso wie für das Einbinden der Polizei. Ist das Unternehmen widerstandsfähiger gegen diese Risiken, lassen sich negative Auswirkungen auf das Geschäft deutlich begrenzen.

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