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Terrorversicherung
Welchen Einfluss haben die aktuellen globalen Krisen?
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Terrorversicherung
Welchen Einfluss haben die aktuellen globalen Krisen?
Ausgelöst durch die globalen Einschränkungen der bürgerlichen Freiheiten im Zusammenhang mit der Covid-19-Pandemie, ist es auch im Jahr 2021 vermehrt zu zivilen Unruhen gekommen. Darüber hinaus mussten weltweit im selben Jahr verheerende Anschläge mit rechtsextremen oder dschihadistischen Hintergründen verzeichnet werden. Eine weitere enorme Krise, die uns derzeit weltweit beschäftigt, ist die Ukraine-Krise, auf die hier näher eingegangen wird.
Marktsituation
Ein Blick auf die Terrorversicherung heute
Im Jahr 2021 ist die Anzahl der weltweiten Terroranschläge auf 5.226 gesunken.
Der Terrorismus ging gerade in Westeuropa erheblich zurück; die USA verzeichneten sogar die geringste Gefährdungslage seit 2012.
In der Zwischenzeit haben sich Cyber- und Pandemieklauseln in einigen Policen etabliert. Ein Trend, der bereits in der Sachversicherung erkennbar war.
Eine große Rolle bei den Terrorversicherungen spielt aktuell der Ukraine-Konflikt. Neben den bereits vorhandenen Kriegsschäden wird auch mit einem Anstieg von Anschlägen oder Unruhen in vielen Ländern gerechnet. Als Auslöser werden hier vor allem die zurzeit herrschende Inflation bei den Energie- und Nahrungsmittelpreisen sowie eine unter Umständen noch weiter fortschreitende Knappheit des Grundnahrungsmittels ,,Weizen“ betrachtet.

Bedingt durch den Konflikt ist zudem ein Anstieg politischer Demonstrationen im Zusammenhang mit neonazistischen Interessen festgestellt worden.
Bei Neuanfragen am Markt zeichnen die Versicherer in der Folge aktuell keine Risiken in Russland oder Ukraine mehr. So ist unter anderem auch das Buch zum Einschluss der Gefahr ,,Krieg“ seit dem 24. Februar 2022 erwartungsgemäß für die Ukraine geschlossen.
Markttrends
Welche Markttrends sind bereits erkennbar?
Aufgrund der aktuellen Ereignisse vertiefen die Versicherer ihre Risikoanalyse derzeit spürbar gegenüber den Vorjahren.
Neben der Betrachtung der Lage der zu versichernden einzelnen Standorte achten sie nun auch vermehrt auf die Betriebsart der zu versichernden Risiken. Wie bereits aus anderen Sparten bekannt rückt darüber hinaus auch das Thema ,,ESG“ in den Fokus. So sind z. B. Unternehmen mit ESG-kritischer Ausrichtung mit Blick auf Terror zunehmend schwieriger zu versichern.
Die Versicherer wollen sich die Flexibilität wahren, auf wirtschaftliche oder politische Ereignisse möglichst schnell reagieren zu können. Angebote mit einer Bindefrist von weniger als 14 Tagen sind in der Zwischenzeit keine Seltenheit mehr.
Ausblick
Geografische Lage zu versichernder Risiken gewinnt an Bedeutung
Kapazitäten stehen grundsätzlich weiterhin zur Verfügung. Die Prämie bei einer Terrorversicherung ist jedoch stark abhängig von den aktuellen wirtschaftlichen und politischen Ereignissen im Zusammenhang mit der geografischen Lage der zu versichernden Risiken.
Grundsätzlich wird, je nach Deckungsumfang mit oder ohne eine Erweiterung auf die politischen Gefahren, mit unterschiedlich stark steigenden Prämien gerechnet.
Risikokarte für Terrorismus und politische Gewalt
von 2022
Die ausführliche Karte und weitere Informationen finden Sie hier.