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Technische Versicherungen

Spezialmarkt Construction: komplexe Projekte ganzheitlich betrachten und kompetent begleiten

Die Baubranche boomt auch in diesen turbulenten Zeiten. In der Bauwirtschaft sowie bei Investoren und Nutzern rücken ESG-Standards zunehmend in den Vordergrund – energieeffiziente Gebäude erleben eine wachsende Nachfrage und klimafreundliche Baustoffe werden immer stärker eingesetzt. Der Grüne Deal der EU mit dem Ziel, bis 2050 klimaneutral zu werden, wird diesen Trend sicherlich noch verstärken und weitere Investitionen insbesondere im Bereich Infrastruktur ermöglichen. Angesichts der deutlich gewordenen Störanfälligkeit internationaler Lieferketten sind bereits höhere Investitionen und neue Bauprojekte in systemrelevanten Bereichen zu beobachten und weiterhin zu erwarten.

Zuletzt sehen sich jedoch alle Parteien in dem ohnehin komplexen Feld weiteren Herausforderungen ausgesetzt. Nicht nur steigende Rohstoffpreise, unsichere Lieferketten und ein sehr volatiles Marktumfeld bringen Unsicherheiten mit sich. Auch das Absicherungsbedürfnis der finanzierenden Banken und aller unmittelbaren Projektbeteiligten erhöht sich zusehends. Diese komplexe Gemengelage mit unterschiedlichsten Beteiligten wirkt sich auch auf die Versicherung der betroffenen Risiken aus. Wir beobachten einen anhaltenden Trend zu integrierten Projektversicherungen (Bauleistung/Montage, Haftpflicht, Planungshaftpflicht). Gleichzeitig steigt aber auch der Beratungsbedarf, um Projekte zu guten Konditionen am Versicherungsmarkt platzieren zu können.

Marktsituation

Ein konsequentes Risikomanagement verfolgt einen ganzheitlichen Ansatz. Auch vor diesem Hintergrund hat sich die sogenannte kombinierte Projektversicherung für das komplette Spektrum an Bauprojekten als sinnvollste und beste Lösung durchgesetzt. Sie schützt die Bauherren, alle am Bau tätigen Haupt- und Subunternehmer sowie Planer, Architekten, Ingenieure und Sonderfachleute und berücksichtigt zudem die Interessen von Geldgebern und Investoren.

Die integrierte Projektversicherung ist sowohl für klassische Hochbauten, reine Tief- und Ingenieurbauwerke z. B. im Bereich Infrastruktur als auch für komplexe Industrieanlagen ideal geeignet.

Die Lösung wird von immer mehr Versicherern angeboten. Allerdings ist eine Trendumkehr eingetreten: Nachdem sich der Versicherungsmarkt für Projektversicherungen – vor allem auf den internationalen Märkten – in den letzten Jahren deutlich verhärtet hatte, hat sich die Situation inzwischen stabilisiert. Einzelne Versicherer verfolgen dabei zwar noch eine verhaltene Zeichnungspolitik oder bieten einzelne Deckungsbausteine nur sehr restriktiv an. Insgesamt stellen Versicherer aber nach wie vor umfangreichen Versicherungsschutz mit hochwertigen Inhalten und hohen Kapazitäten zur Verfügung. Die Zahl potenzieller Führungsversicherer für Großprojekte bleibt auf gleichem Niveau.

Für die passende inhaltliche Ausgestaltung, die bestmögliche Marktabdeckung und eine enge Projekt- und Schadenbegleitung nehmen auf Bauprojekte spezialisierte Makler im Zentrum der Gesamtlösungen eine Schlüsselrolle ein. Denn neben einer fundierten Risikoanalyse bietet ein breites Benchmarking die Grundlage für eine bessere Entscheidungsfindung. Für eine optimale Platzierung am Versicherungsmarkt ist eine qualifizierte und intensive Aufbereitung der Projektinformationen heute essenziell. In Zeiten von sich verengenden Zeichnungskapazitäten und steigenden Prämien bieten sich den Kunden weitere Vorteile, wenn der Makler über einen breiten Zugang zu lokalen Erstversicherungsmärkten hinaus auch Zugriff auf internationale Kapazitäten sowie den Rückversicherungsmarkt hat.

Ausblick

In einer zunehmend komplexen Welt ist eine interdisziplinäre Begleitung durch spezialisierte Versicherungsmakler unerlässlich. Am Beispiel von Holzhybridprojekten arbeitet Aon mit den verschiedenen maßgeblichen Parteien wie Architekten, Bauunternehmen, Projektentwicklern oder Trocknungsunternehmen zusammen. Auch einzelne Versicherer weisen hier besondere Sensibilität auf.

Auch wenn ESG-Kriterien für Versicherer in der Investmentstrategie inzwischen selbstverständlich sind, wird die originäre Rolle als Risikoträger neuer Technologien vereinzelt noch sehr zögerlich wahrgenommen. Aon arbeitet daher gemeinsam mit den Kunden daran, vorhandene Bedenken einzelner Risikoträger abzubauen und geeignete Lösungen aufzuzeigen.

Risikoprävention gewinnt dabei an Bedeutung, um den gestiegenen Erwartungen der Versicherer zu begegnen. Es etablieren sich zusehends neue technische Lösungen, deren praktische Einsatzfähigkeit sich in den letzten Jahren stark entwickelt hat. So können zum Beispiel Brand- und Leitungswasserschäden durch digitale Hilfsmittel wie mobile Feuer- und Leitungswächter schnell detektiert, an die richtigen Stellen gemeldet und Schäden in ihrem Ausmaß begrenzt werden. Die neuen Hilfsmittel lassen sich dabei zügig und unkompliziert dem jeweiligen Bautenstand anpassen. Auch für die Prävention von Personenschäden haben sich die technischen Möglichkeiten, z. B. durch die Entwicklung von Näherungsalarmsensoren, weiterentwickelt. Kosten und Nutzen stehen dabei in einem günstigen Verhältnis. Ähnliche Lösungen zur Vermeidung von Wasserschäden können ebenfalls einen wichtigen Unterschied ausmachen.

Aon stellt darüber hinaus eine anhaltend zunehmende Abwehrhaltung der Versicherer in Schadenverhandlungen fest. Eine professionelle Schadenanalyse und Begleitung im Schadenfall ist daher weiterhin von großer Bedeutung, um restriktivem Regulierungsverhalten zu begegnen.

Mit Blick auf diese Themen zeigt sich, dass der Abschluss einer Projektversicherung nicht allein entscheidend ist. Denn das richtige Versicherungskonzept muss von dem richtigen Team mit Leben gefüllt werden. Mit ganzheitlicher Betrachtung und professioneller Beratung schaffen Versicherungs- und Bauspezialisten Mehrwerte, die über den reinen Risikotransfer hinausgehen. Die Beratung und Betreuung des Versicherungskonzeptes und die hiermit verbundenen Leistungen werden zunehmend integraler Bestandteil von Projekten sein, wodurch auch für die komplexesten Projekte bestmögliche Ergebnisse am Markt erreicht werden können.

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