13
Health Solutions
Gruppenunfallversicherung
13
Health Solutions
Gruppenunfallversicherung
Die Unfallversicherung zwischen Pandemie, Kriegsgeschehen und New-Work-Konzepten.
Marktsituation
Die gebuchte Prämie der Versicherer wird sich bis Ende 2022 voraussichtlich minimal erhöhen und bei 6,8 Mrd. Euro liegen. Dies entspricht einem Prämienzuwachs in Höhe von 1 Mio. Euro im Vergleich zum Vorjahr. Die Schadenaufwendungen dürften sich dagegen mit 3,4 Mrd. Euro um zwei Prozentpunkte gegenüber dem Vorjahr verschlechtern, die Schadenquote bleibt mit 56 Prozent jedoch unverändert.1 Trotz des Rückzugs vieler Mitarbeitender ins Homeoffice und der Reduzierung von Urlaubs- oder Dienstreisen hat die Pandemie also keinen Einfluss auf die Schadenquoten in der Unfallversicherung.
In Bezug auf die aktuellen Kriegsgeschehnisse kommt es derzeit zu vielen Anfragen von Unternehmen. Meist geht es um die Frage, ob der Unfallversicherungsschutz durch das Geschehen beeinflusst ist und in welcher Form. Hierfür gilt: Der Versicherungsschutz für das passive Kriegsrisiko ist in den Versicherungsbedingungen geregelt und häufig abgesichert. Allerdings ist die individuelle Vereinbarung maßgeblich für den Versicherungsschutz. Ausgeschlossen bleibt in der Regel die aktive Teilnahme am Kriegsgeschehen.
Unfallversicherung ist und bleibt für die Versicherer eine lukrative Sparte.
Ausblick
Die Zeichnungspolitik der Versicherer hat sich kaum verändert. Es besteht jedoch eine erhöhte Bereitschaft der Versicherer in Bezug auf die individuelle Erweiterung der Bedingungen, um maßgeschneiderten Versicherungsschutz bieten zu können. Wie in den letzten Jahren auch, rechnen wir lediglich bei stark schadenbelasteten Verträgen mit Sanierungsforderungen seitens der Versicherer.
Die arbeitgeberfinanzierte Unfallversicherung wird auch in Zukunft ein wichtiges Modul zur Mitarbeiterbindung und -gewinnung darstellen. In Zeiten von Fachkräftemangel und „War for Talents“ spielen attraktive Zusatzleistungen des Arbeitgebers eine immer größere Rolle.
Markttrends
Die im Rahmen der Pandemie in den Fokus der Arbeitgeber geratene Resilienz ihrer Mitarbeitenden und die nun auch vielfach angepassten Arbeitsmodelle, wie beispielsweise Homeoffice-Regelungen mit zwei Bürotagen pro Woche, werden durch eine 24-Stunden-Gruppenunfallversicherung mit einem lückenlosen Versicherungsschutz sinnvoll ergänzt.
Diversity, Equity and Inclusion oder auf Deutsch Vielfalt, Gleichberechtigung und Inklusion sind in der arbeitgeberfinanzierten Gruppenunfallversicherung weder in Bezug auf die Vertragsgestaltung noch im Leistungsfall ein Thema, da hier keine Unterschiede in Bezug auf Geschlecht oder sexuelle Orientierung gemacht werden.
Es besteht vermehrtes Interesse von global agierenden Unternehmen an internationalen Versicherungsprogrammen, die eine einheitliche Absicherung aller Mitarbeitenden sicherstellen und zentral zu steuern sind.
Die aktuelle Inflation kann in der Unfallversicherung durch eine entsprechende Anpassung der Versicherungssummen ausgeglichen werden.
1) Hochrechnung des inländischen Direktgeschäftes des GDV in der Schaden- und Unfallversicherung vom 23. Mai 2022