Erneuerbare Energien
Spezialmarkt erneuerbare Energien (Renewable Energy)
Sonnenkollektoren in Fielbach bei Stuttgart
Seitdem das Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) am 1. April 2000 in Kraft trat, folgt ein enormer Ausbau der erneuerbaren Energien und somit ein gravierender Umbau im deutschen Stromsektor. Pünktlich mit dem Vergütungsende der ersten EEG-geförderten Anlagen legte der Gesetzgeber jetzt die mittlerweile fünfte umfassende Überarbeitung des EEGs vor. Neben den lang erwarteten Regelungen zur Zukunft der vor über zwanzig Jahren installierten alten Anlagen, enthält das Gesetz eine Reihe von Bestimmungen, die einen Anreiz für den weiteren Ausbau der erneuerbaren Energien geben sollen.
Im Jahr 2020 wurde fast die Hälfte des deutschen Stromverbrauchs aus erneuerbaren Energiequellen gedeckt. Die erneuerbaren Energien sind somit aus der anfänglichen Nische ins Zentrum unseres Stromsystems gewandert.
Seit der vorletzten Novellierung des EEG (2017) haben die erneuerbaren Energien nach einem zwischenzeitlichen Boom in den Jahren 2017 und 2018 kontinuierlich an Fahrt verloren. Nach einem schwachen Jahr 2019 mit nicht einmal mehr 1 GW Ausbaumenge bei Onshore-Wind, setzte sich die Konsolidierung im Jahr 2020 fort. Es wurden 420 Anlagen mit einer Gesamtleistung von ca. 1,4 GW neu installiert. Nach den Beobachtungen in den ersten Monaten des Jahres 2021 bleibt zu erwarten, dass sich die Entwicklung in etwa auf dem aktuellen Niveau fortsetzen wird. Wichtige Gründe für den stockenden Ausbau sind das Ausschreibungsmodell über Auktionen mit gedeckelten Mengen, rechtliche Hemmnisse wie u. a. das Bundes-Immissionsschutzgesetz (BImSchG) sowie zunehmende Widerstände von Anwohnern (Bürgerinitiativen), die zu teilweise erheblichen Verzögerungen führen.
Andere Länder sind hier bei ihren Anstrengungen bedeutend erfolgreicher, sodass sich der weltweite Zubau von Windkraftanlagen auf 114.000 MW im Jahr 2020 nahezu verdoppelt hat. Die Internationale Energie-Agentur geht im Bereich der Solarenergie von einem jährlichen Zubau von bis zu 160.000 MW bis zum Jahr 2022 aus. Auch im Bereich der Fotovoltaik hinkt Deutschland etwas hinterher, wenngleich in den Jahren 2020/2021 zuletzt eine Zunahme der Kapazitäten gegenüber dem Jahr 2019 zu verzeichnen ist.
Wenn es in der öffentlichen Debatte um die Erreichung der Klimaschutzziele geht, hat eine neue Diskussion seit dem letzten Jahr an Raum gewonnen: grüner Wasserstoff! Obwohl die Diskussion jung ist und noch wenig Konkretes hierzu festgelegt wurde, lässt sich festhalten, dass dieses Thema in Zukunft breiteren Raum einnehmen wird. Insbesondere vor dem Hintergrund des stockenden Netzausbaus bieten besondere Speichertechnologien, wie grüner Wasserstoff, Möglichkeiten, „überschüssigen“ Strom in Starkwindphasen alternativ zu nutzen, ohne diesen verpuffen zu lassen.